Zusammenfassung eines Leitfadens im Bezug auf " Züchtersuche/ Welpenkauf"

 

Dieser Leitfaden gilt in erster Linie für den Labrador Retriever, ist aber natürlich auch auf andere Rassen übertragbar.

Grundsätzlich sollte die Anschaffung eines Hundes gut überlegt und vorbereitet werden! In erster Linie ist wichtig zu fragen, was man mit dem Hund später machen will. Will man auf Ausstellungen gehen? Will man ihn als Jagdhund nehmen oder soll er ein reiner Familienhund sein? etc. etc.


Wichtig:
-niemals zu einem Züchter hinfahren mit dem Hintergedanken von dort einen Hund mitzunehmen.
-Plane ein paar Monate Wartezeit mit ein und nutze diese Zeit um dich optimal zu informieren, Züchter zu vergleichen und Dich auf Deinen neuen Freund vorzubereiten. Lies viele Bücher über die Rasse.
-man sollte sich die Zuchtstätte wenn möglich anschauen bevor dort die Welpen geboren werden. So kann man auch im Vorfeld rausfinden ob einem der Züchter auch Sympatisch ist und umgedreht. Schließlich sollte man auch nach dem Kauf seinen Züchter immer mal wider anrufen können um ihn evtl. um Hilfe,Tipps (z.B. bei der Erziehung usw.)zu fragen.


Ist die Anschaffung eines Hundes genau durchdacht/geplant, ist es nun an der Zeit einen guten Züchter zu finden.
Gerade in der heutigen Zeit in der es Züchter wie Sand am Meer gibt, ist die Wahl des Züchters entscheidend für gutes, unproblematisches zusammenleben.
Einen wirklich seriösen Züchter zu finden ist für „Hundeanfänger“ nicht immer leicht. Gerade Retriever erfreuen sich großer Beliebtheit, nicht zuletzt wegen ihres attraktiven Äußeren und ihren familientauglichen Charaktereigenschaften wie Ausgeglichenheit und Freundlichkeit. Diese Beliebtheit machen sich
profitgierige Massenzüchter (umgsprl. Dissidenzzüchter) zu nutze. Auch bei sogenannten "liebevollen privaten Hobbyzuchten" wird wild verpaart und das Wissen über Genetik, Wesen, Farbvererbung und Gesundheit etc. bleibt auf der Strecke. Da hilft es auch nichts, wenn diese Welpen evtl. mit viel Liebe großgezogen werden - es schadet der Rasse. Die Zuchthündinnen
werden als Wurfmaschinen missbraucht, werfen mehrmals jährlich und bis ins hohe Alter. Auf die Gesundheit der Zuchttiere, sowie auf die Vorbelastung mit Erbkrankheiten wird nicht geachtet! (Denn diese Untersuchungen kosten viel Geld). Die Hunde werden einfach wild verpaart. Welpen mit einem Preis von 300€
oder noch günstiger werden sehr oft über diverse Internet Tiermärkte angeboten. Denken sie nicht  mit einem solch billigen Welpen ein „Schnäppchen“ gemacht zu haben. Oft sind diese Welpen sehr krank und haben ein kurzes, qualvolles Leben. Die Tierarztrechnung kann da schnell über 1000€ steigen.Zudem werden die Welpen dort nicht wirklich sozialisiert. Meist leben sie nur in dunklen, kleinen Kellern, Käfigen oder Schuppen. Die Welpen werden so nie mit Umweltreizen; fremden Menschen oder Hunden,verschiedenen Unterböden, verschiedenen Umgebungen konfrontiert. Das solche Welpen auf ein späteres Zusammen leben mit dem Menschen nicht vorbereitet sind ist völlig klar, alles was die Welpen in dieser Phase nicht Kennengelernt haben,
wird sie später verunsichern oder sie werden ängstlich bis aggressiv darauf reagieren. Auch mit den besten erzieherischen Maßnahmen kann man dies dann nur noch lenken, aber nicht ganz beheben.

Wer beim Welpenkauf auf Nummer sicher gehen will erkundigt sich am besten beim VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen) denn dort wird unter strengen Auflagen gezüchtet. Dieser Verein hat für jede FCI-Rasse Unterverbände die sich um den jeweiligen Erhalt der Rasse kümmern. In diesen Verbänden gibt es stets "aktuelle Welpenlisten" und Listen von "geplanten Würfen". Beim Labrador sind dies der DRC (Deutscher Retriever Club) und der LCD (Labrador Club Deutschland). Nur bei den VDH-angehörigen Vereinen (DRC und LCD) hat man die Chance die Gesundheitsergebnisse der Ahnen des Welpen
genau zu studieren. Diese Chance hat man in Dissidenzzuchten nicht. Eine Garantie auf einen kerngesunden Hund gibt es nirgens. Aber man kann durch eine seriöse Züchterwahl im Vorfeld dazu beitragen, dass Vermehrer, die leider häufig sehr viel Leiddurch kranke Tiere über ihre "Käufer" bringen, keine Chance bekommen mit deinem Geld weiter Welpen zu produzieren.


"Kaufe nur dort einen Welpen, wo du das gute Gefühl und die Gewissheit hast, dass der Züchter die Rasse verbessern will
und nicht dort, wo der Züchter mit den Welpen sein Geld verdient. Trage dazu bei, dass Vermehrer keine Chance mehr haben
diese Rasse kaputt zu machen."


Achtung: DRC e. V. ist nicht gleich DRC e. V.! FCI ist nicht gleich FCI!
Ein anderer Verein, der nicht wie der Deutsche Retriever Club VDH-Mitglied ist, der "Deutsche Rassehunde-Club" firmiert
unter derselben Abkürzung. Dies führt leider immer wieder zu Fehlinformationen und Enttäuschungen bei den Welpenkäufern.
Auch die Abkürzung "FCI" ist nicht einmalig. Eine spanische Hunde-Organisation, der sich auch deutsche "Züchter" außerhalb
des VDH angeschlossen haben, sorgt mit derselben Abkürzung für Verwirrung.
 

Im folgenden will ich Ihnen eine kleine Hilfe geben um einen seriösen Züchter zu finden:

( dies ist nur ein Beispiel und muss nicht in allen Punkten zutreffen)
- Der Züchter züchtet nur eine Rasse, allerhöchstens zwei
- hat nur wenige Zuchttiere (1-2 Hündinnen)
- kann Sie ausreichend über die Eigenschaften und Besonderheiten „seiner“     Rasse informieren und steht ihnen auch nach dem Kauf mit Rat und Tat zur Seite. -Der Züchter wird Ihnen alle Fragen die sie haben beantworten. Sellbst
nach Jahren wenn der Bezitzer auf Grund von Problemen den Hund nicht mehr  halten kann sucht ein seriöser Züchter ein neues Zuhause für Ihren Hund oder nimmt diesen erst einmal selbst auf!
- versucht nicht Ihnen einen Welpen „aufzuschwatzen“. Im Gegenteil, oft ist es so das ein seröser Züchter sogar den Welpen für sie aussucht, weil er die Charaktereigenschaften schon mit ein paar Wochen gut beurteilen kann. Und aus
Erfahrung und Menschenkenntniss weiß welcher Hund zu welchem Bewerber passt.
- erkundigt sich nach dem zukünftigen Lebensumständen des Welpen (Platz, Zeit usw.)
- die Hündin wirft höchstens 1 mal im Jahr, es wird ihr genug Zeit gelassen sich zu erholen
- die Zuchthündin wurde nicht vor der zweiten Läufigkeit gedeckt und ist nicht älter als 8 Jahre
- Elterntiere wurden auf rassetypische Krankheiten untersucht und sind vollkommen gesund. Gesundheitszeugnisse/ Ergebnisse wird der Züchter Ihnen lückenlos vorlegen können und erklären.
- die Welpen werden nicht vor der 8. Woche abgegeben
- man kann die Mutterhündin mit ihren Welpen und andere beim Züchter lebende Hunde, sowie das Lebensumfeld der Hunde betrachten (manchmal hat man auch die Möglichkeit den Vater der Welpen kennen zu lernen, wenn nicht sollte man
  wenigstens Fotos zu sehen bekommen)
- Die Wurfkiste/das Welpenzimmer ist sauber
- Die Welpen sind aufgeschlossen und neugierig
- Besuche sind erwünscht (meist erst ab der 3. Woche)
- Die Welpen werden bestens geprägt und sozialisiert (verschiedenstes Spielzeug, kennenlernen verschiedenster Geräusche, Gegenstände, Menschen, Tiere usw.)
- Die Welpen und die Zuchttiere sollten einen gesunden Eindruck machen
- Die Welpen werden alle geimpft, mehrfach entwurmt und haben ein Gesundheitszeugnis
- Welpen sind entweder durch einen Chip oder einer Tätowierung gekennzeichnet

 


sollten Sie sich dennoch unsicher sein, nehmen sie jemanden mit der sich

auskennt und Ihnen bei der Wahl des Züchtes behilflich sein kann. Verschiedene Hundetrainer oder andere bekannte Hundebesitzer sind mit sicherheit gerne bereit dazu!

 

weiter Infos zum Thema Hunde/Welpenkauf auch auf der Seite des DRC!